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Kurzbeschreibung |
Am ersten Tag des Festes für Ziparwa und seinen Kreis finden nach vorbereitenden Handlungen Opferungen von sauren und süßen Brotlaiben, von Grütze, marnuwan-Bier und Wein statt.
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Texts |
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Literature from the Konkordanz |
- D. Groddek, DBH 23, 2007: 207f.
- D. Groddek, DBH 31, 2010: 150
- D. Groddek, DBH 38, 2012: 106f.
- D. Groddek, DBH 39, 2012: 152
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Editionsgeschichte |
CTH 610.1 wird an dieser Stelle zum ersten Mal in seiner Gesamtheit transliteriert und übersetzt. An verschiedenen Stellen finden sich allerdings Umschriften einzelner Textfragmente:
Von Exemplar A legte D. Groddek in zwei Publikationen (Groddek D. 2004g: 39f. und Groddek D. 2009a: 34-39) Umschriften der damals bereits indirekt gejointen Fragmente KUB 51.24 und KUB 2.4 vor. Akdoğan R. 2016a: 116-118, 120f. transliterierte Bo 4998 und Bo 5000. Darüber hinaus findet sich in Akdoğan R. 2017a: 29-32 eine Umschrift mit Übersetzung von Bo 4998. Die von D. Sasseville 2019 vorgeschlagenen Joins von Bo 4998, Bo 5000 und Bo 1230 konnten 2023 im Museum Ankara als direkte Joins bestätigt werden und werden hier zum ersten Mal zusammenhängend vorgestellt.
Der Joinvorschlag von Exemplar B stammt von D. Sasseville aus dem Jahre 2020 und wird so hier zum ersten Mal vorgestellt.
Der Joinvorschlag von Exemplar C stammt von D. Sasseville aus dem Jahr 2019. Er schlägt darüber hinaus einen indirekten Join mit KUB 58.44 (CTH 610.1.O – siehe dazu García Trabazo J.V. – Groddek D. 2005a: 117f.) vor.
Exemplar D legte Groddek D. 2010d: 150 in Transliteration vor.
Text F₁ legte Groddek D. 2012a: 151f. in Transliteration vor.
Der Joinvorschlag von Exemplar G stammt von D. Sasseville aus dem Jahre 2020. Die von ihm vorgeschlagenen indirekten Joins mit IBoT 2.80 (CTH 611?) und KBo 22.177 (CTH 626-Zi.2.C) sind u.a. aus inhaltlichen Aspekten unwahrscheinlich.
Der Text I wurde von Groddek D. 2007b: 207f. in Transliteration vorgelegt.
Text L wurde von Groddek D. 2012b: 106f. in Transliteration vorgelegt.
Eine Transliteration von Text M findet sich in Groddek D. 2012a: 152.
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Tafeleigenschaften |
Keiner der zu CTH 610.1 zugeordneten Tafeln ist vollständig erhalten. Der am besten erhaltene Text A, eine dreikolumnige Tafel, weist zu Beginn der Kolumne I eine Lücke von ca. 20-25 Zeilen auf, die sich auch in keinem anderen Text erhalten hat. Weiterhin befindet sich auf der Rs. V eine Lücke von ca. 20 Zeilen, die ebenfalls in keinem Paralleltext erhalten ist, deren Inhalt jedoch durch die davor und anschließend beschriebenen Ritualhandlungen zu erschließen ist. Weiterhin unklar ist der genaue Inhalt von Rs. VI. Nach Text A dürfte die Tafel vollständig sein, allerdings wiesen die Texte P, B, N und G wohl weitere Ritualabschnitte auf. Ob diese dann weitere Ritualhandlungen am ersten Tag des Ziparwa-Festes, bereits Beschreibungen von Ritualhandlungen des zweiten Tages oder weitere Versionen des ersten Tages darstellen, kann aufgrund des fragmentarischen Zustands dieser Texte nicht entschieden werden.
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Paläographie und Handschrift |
CTH 610.1 besitzt drei teilweise fragmentarisch erhaltene Kolophone, die allerdings keine Schreibernamen enthalten. Insgesamt weisen alle Fragmente, sofern sie die entsprechenden Zeichen besitzen, paläographische Merkmale der junghethitischen Zeit auf. In den Fragmenten von CTH 610.1.B und CTH 610.1.G finden sich vereinzelt die späten Varianten der Zeichen ḪA und DA, während die Zeichen KI, DI, QA und EN nur in ihrer junghethitischen, nicht in der spätjunghethitischen Variante belegt sind.
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Intertextualität |
Aufgrund des Erhaltungszustands wird CTH 610.1 als Hauptversion der Beschreibungen des ersten Tages der Ziparwa-Feierlichkeiten während des AN.DAḪ.ŠUMSAR-Festes angesehen (Tag 12 des Gesamtfestes). In CTH 610.5 und CTH 610.7 liegen weitere Textfragmente vor, die Abschnitte dieser Feierlichkeiten beschreiben, allerdings genügend Abweichungen aufweisen, um als eigene Versionen aufgeführt zu werden.
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Overview of contents |
Abschnitt 1ID=1 | Vorbereitende Handlungen; der König betritt das Tor des Tempels des Ziparwa; Handwaschungsritus; Ritus mit tuḫḫuišar; erste Opferungen von Wein |
Abschnitt 2ID=2 | Brotopfer an die palaischen Götter: Opferungen eines sauren und eines süßen Brotlaibs; die ŠU.GI-Ritualexpertin rezitiert auf Palaisch die „Worte der Brotlaibe“ |
Abschnitt 3ID=3 | Opferung von Grütze an die palaischen Götter unter Rezitation der „Worte der Grütze“ |
Abschnitt 4ID=4 | Opferung von marnuwan-Bier aus einem tapišana-Gefäß an die palaischen Götter |
Abschnitt 5ID=5 | Opferung von Grütze und Wein an die palaischen Götter unter Rezitation der „Worte von Grütze und Wein“ |
Abschnitt 6ID=6 | Fragmentarisch: vermutlich Beschreibung weiterer Ritualhandlungen |
Abschnitt 7ID=7 | Weitere Opferung an die palaischen Götter |
Abschnitt 8ID=8 | Unzuordenbare Fragmente | |
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